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Das Friedensblog sammelt Friedenstexte interessierter, engagierter moderner Autoren.

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Die Friedensautoren mit Texten

24. Dezember 2008 3 24 /12 /Dezember /2008 01:33
 „Fröhliche Weihnachten“, keuchte Gabriel und zog die Tür zu. Strickleitern erklimmen, in seinem Alter! Wie kam der Chef auch darauf, ein Baumhaus in eine Mammutbaumkrone zu zimmern, zwei luftige Zimmer mit offener Küche. Wurde langsam schrullig, der Chef, dachte Gabriel, noch immer asthmatisch nach Luft ringend. Bestand doch tatsächlich darauf, dass alle Besucher die Strickleiter nahmen und in mehreren Dutzend Metern Höhe durch die Wipfel schaukelten. Wie er das nur selbst jeden Tag schaffte. Fliegen war doch viel einfacher! Wenn ich es einfach gewollt hätte, pflegte der Chef immer zu sagen, wäre ich mit der Erschaffung der Welt schon am Dienstag fertig gewesen.

Gottes Wege sind eben unergründlich, dachte Gabriel.

Der Alte hatte ihn scheinbar noch nicht bemerkt. Er wippte gedankenversunken in einem knarzigen Schaukelstuhl und zupfte an der Schleife eines Päckchens wie eine Mutter an einem Konfirmanden. Als ihm sein Besucher sanft die Hand auf die Schulter legte, zuckte er zusammen.

Ach, der Erzengel. Überpünktlich wie immer. Fröhliche Weihnachten, Gabriel.“

Fröhliche Weihnachten, Chef.“ Der Erzengel überreichte ihm einen blaugrünen Karton.

Oh, danke. Ich hab auch etwas für dich“, sagte der liebe Gott und „gleich, gleich.“ Dann klemmte er das Geschenk kurzerhand zwischen die Knie und widmete sich weiter dem Päckchen auf seinem Schoß. „Die Schleife ist etwas widerspenstig. Ich wollte aber nicht dieses langweilige Ringelband nehmen.“

Er zupfte und nestelte an der Schleife, bis sie wie eine Rose auf dem Silberpapier plusterte und er mit seinem Werk zufrieden war.

Da.“ Gott hielt dem Erzengel das Päckchen entgegen.

Vielen Dank, Chef.“

Im Handumdrehen riss Gabriel die mühsam gerichtete Schleife vom Papier und beförderte ein Kaleidoskop mit feinen Messingziselierungen ans Licht. Damit eilte er zum Fenster, hielt es vor sein rechtes Auge, als wolle er nach Indien Ausschau halten, und rief: „Wie schön, wie wunderschön! Hast du’s auch ausprobiert? Die Zweige vorm Fenster! Der kleine Vogel - göttlich!“

Göttlich? Aber natürlich“, sagte Gott und genoss schaukelnd die Freude seines Gastes, der wie ein Sechsjähriger mit einem neuen Schatz auf Entdeckungsreise gegangen war.

Gabriel drehte sich um, noch immer durch das Kaleidoskop schauend, das linke Auge zugekniffen: „Und jetzt du.“

Umständlich löste Gott die Schleife von seinem Geschenk, fuhr mit dünnen Fingern vorsichtig am Rand des Papiers entlang und löste das Klebeband. Dann schlug er das Papier zurück, öffnete, ein wenig zitternd, den Karton und hob eine schwere, glattpolierte Kristallkugel heraus. Staunend betrachtete er sie mit ausgestreckten Armen. Plötzlich stand er schwungvoll auf. Der Karton polterte zu Boden. Gott trat an den gedeckten Tisch in der Mitte des Zimmers, wo einige Kerzen flackerten, und stellte die Kugel vorsichtig zwischen seinem Meißner Porzellan ab. Sie blieb liegen. Dann trat er einen Schritt zurück. Das Kristall, majestätisch und erhaben, ummantelte einen rauchdicken Nebel, der hier und da auch in roten und blauen und grünen Schwaden wallte. Die Kugel strahlte große Ruhe und Kraft aus.

Mein Gott“, sagte Gott und stockte. Seine Augen glänzten. „Das ist ja … das ist … wo hast du denn den gefunden? Das ist ja der Frieden!“

Er schüttelte ungläubig den Kopf und ließ eine Träne wie einen emsigen Käfer über sein zerfurchtes Gesicht rollen.

Gabriel war hinter Gott getreten und schaute ebenso gebannt in den Kugelnebel.

Woher? Ich weiß auch nicht mehr“, sagte er. „Von einem Basar in Khartum. Oder Beirut? Bin viel herumgekommen in letzter Zeit.“

Dass so etwas überhaupt noch zu haben ist.“

Ich will es mild ausdrücken, Chef“, entgegnete Gabriel, „das Interesse ist eher mäßig.“

Schade“, sagte Gott. Dann schlug er sich mit der flachen Hand auf sein Knie. „Na ja. Ich freu mich sehr. Du glaubst nicht, wie glücklich du mich machst.“

Ach Gott …“ Gabriel scharrte verlegen auf den Dielen herum. „Ich hab sie gesehen und musste gleich an dich denken. Nichts weiter.“

Du gibst dir immer solche Mühe. Apropos, weißt du, was mir Petrus geschenkt hat?“ Gott blinzelte verbündlerisch und gab die Antwort gleich selbst, während ein Glucksen und Giggeln seinen Körper wie ein startender Motor erzittern ließ. „Wird langsam alt, der Gute. Ein Didgeridoo hab ich von ihm bekommen.“

Er zeigte auf ein Instrument, das am Tisch lehnte.

Oh“, sagte Gabriel, als wäre es sein eigenes Präsent. „Hat er dir nicht letztes Jahr schon eins geschenkt?“

Und das Jahr davor“, lachte Gott aus vollem Halse. „Ich soll mal ein bisschen zur Ruhe kommen, meint er. Gute Idee. Herrlich meditative Musik, ehrlich, aber selbst der liebe Gott kann immer nur ein Didgeridoo spielen.“

Wenigstens hast du eine tolle Auswahl“, sagte der Erzengel, und beide prusteten donnernd und ausdauernd.

Als sie sich wieder beruhigt hatten, klatschte Gott in die Hände und rief: „So, mein Junge, jetzt wollen wir mal Kaffee trinken. Ich habe Muffins gebacken und kann es, ehrlich gesagt, kaum erwarten, sie auszuprobieren.“

Er gönnte sich einen letzten Blick auf sein Geschenk und schlurfte dann zur Küche, um den Kaffee aufzusetzen.


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23. Dezember 2008 2 23 /12 /Dezember /2008 17:01
> > >> Glocken leuten
> > >> leise - hell
> > >> durch die schneebedeckte Welt.
> > >> Weihnachten - Weihnachten
> > >> Christgeburt,
> > >> zwei Worte tragen sie schnell
> > >> durch die
> > >> egoistisch aufgebaute Welt.
> > >>
> > >> Glocken leuten
> > >> laut - dumpf
> > >> durch die schneebedeckte Welt.
> > >> Macht , Macht
> > >> Geld
> > >> zwei Worte tragen sie schnell
> > >> durch die
> > >> mit Raketen vollgestopfte Welt .
> > >>
> > >> Glocken leuten
> > >> traurig - leise
> > >> durch die schneebedeckte Welt
> > >> Frieden, Frieden,
> > >> der auch hält,
> > >> ein Wort ,
> > >> von vielen gehört
> > >> und weiter getragen,
> > >> doch die dafür Verantwortlichen
> > >> halten es nicht für nötig
> > >> zu fragen.
> > >>
> > >> Glocken werden
> > >> heut geleutet
> > >> von den Menschen dieser Welt.
> > >> Doch anscheinend
> > >> nicht laut genug,
> > >> denn was wirklich zählt,
> > >> ist Krieg , Macht und Geld.
> > >>
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21. Dezember 2008 7 21 /12 /Dezember /2008 15:36
Ich trage dich im Herzen
du blauer Planet
und ich weine.
Ich will dir singen ein Lied.

Ich trage dich im Herzen.

Dies ist kein Lied der Freude.
Doch tausendmal Freude über die Vögel
die frohlockend den Tag begrüßen.
und tausendmal Freude über die Jahreszeiten.
So den Frühling
da alles erwacht
den Sommer
da alles reift
den Herbst
da wir ernten
den Winter
da alles ruht.

Ich trage dich im Herzen.

Dies ist kein Lied der Liebe.
Doch ich will dir singen
von der Liebe zu den Menschen
aller Farben und Rassen
denen du Heimat bist
von der Liebe
zu den Tieren
der Liebe zu den Pflanzen.
Und der Liebe
zu Stein und Fels und Bach und See.

Ich trage dich im Herzen
du blauer Planet.
Dies ist ein Lied der Klage
und ich weine.

Die Sonne wird dir immer scheinen
und die Ozeane werden nicht vergehen.
Doch die Pflanzen verdorren
die Flüsse sterben
und Stein und Fels versanden.

Und die Menschen?
Die Tiere sterben aus
und die Menschen spielen
Krieg.

Dies ist ein Lied der Klage.
Eine Totenklage.

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20. Dezember 2008 6 20 /12 /Dezember /2008 12:18
Weihnachten steht vor der Tür,

Das Fest des Friedens.

Die USA machen mobil zum Ölkrieg.

Ein in der Oberpfalz stationierter GI stellt fest:

Die Welt braucht diesen Krieg!

 

Die Welt braucht Brot.

Die Welt braucht Wasser.

Die Welt braucht preiswerte Medikamente.

Die Welt braucht Bildung für alle.

Die Welt braucht Freiheit für alle.

Die Welt braucht Frieden.

Die Welt braucht Gerechtigkeit.

Die Welt braucht eine intakte Natur.

Die Welt braucht Verantwortung.

Die Welt braucht Mut.

Die Welt braucht Liebe.

Die Welt braucht Mitleid.

Die Welt braucht Erbarmen.

Die Welt braucht eine faire Weltwirtschaftsordnung.

Die Welt braucht Besonnenheit.

Die Welt braucht Musik und Tanz.

Die Welt braucht Kunst.

Die Welt braucht Literatur.

Die Welt braucht Theater.

Die Welt braucht Phantasie und Kreativität.

Die Welt braucht Lachen.

Die Welt braucht Feste.

Die Welt braucht Himbeereis für alle.

Die Welt braucht alles Mögliche und vieles mehr.

Aber:

Die Welt braucht keinen Raubtierkapitalismus.

Die Welt braucht keine habgierigen Manager.

Die Welt braucht keine Nationalismen,

Die Welt braucht keinen Rassismus

Die Welt braucht keinen Hunger.

Die Welt braucht kein Leid.

Die Welt braucht nicht Kanonen statt Butter.

Die Welt braucht keine Ausbeuter.

Die Welt braucht keine Diktatoren.

Die Welt braucht keine Fanatiker.

Die Welt braucht keine Betonköpfe.

Die Welt braucht keine Terroristen.

Die Welt braucht keine kriegsgeilen Politiker und Militärs.

Die Welt braucht keine nationalen Egoismen.

Die Welt braucht keinen Neid.

Die Welt braucht keine Verschwendung von Rohstoffen.

Die Welt braucht keine Umweltkatastophen.

Die Welt braucht keine Kinderarbeit.

Die Welt braucht keine Unterdrückung von Frauen.

Die Welt braucht keine Sklaverei.

Die Welt braucht keine Folter.

Die Welt braucht keinerlei Knechtschaftsverhältnisse.

Die Welt braucht keine Todesschwadronen.

Die Welt braucht keine Krieger.

Die Welt braucht keine Kriegsgewinnler.

Die Welt braucht gewiss keinen Krieg für Öl.

Die Welt braucht keine Ressourcenkriege.

Die Welt braucht weder Kriege noch Siege!

 

Es ist kurz vor Weihnachten.

Kyrie eleison!

Die Mächtigen und ihre Schergen

Erbarmen sich nicht.

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18. Dezember 2008 4 18 /12 /Dezember /2008 15:57

frohen Mutes singen,

wenn Kriege

wie Wellen toben

und jeden Tag

Stimmen

verklingen.

 

 

Wie kann ich

aus Leibes Kräften

munter lachen,

wenn Kinder

verkauft werden

und böse Menschen

über ihr Urteil

wachen.

Wie kann ich

leichten Fußes

vorwärts schreiten,

wenn die Natur

sichtbar schwindet

und die Erde

bebaut ist

bis in die

unendlichen

weiten.

Wie kann ich

aufhören

mich zu Quälen,

wenn die Gedanken

nicht schlafen

und sie mir

meine Ruhe

stehlen.

 

 Jetzt muss ich

Hoffen

auf ein

besseres

Morgen,

wenn die

Seele

Trübsal

bläst

und der

Körper

starr ist

vor Sorgen.

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17. Dezember 2008 3 17 /12 /Dezember /2008 17:51
Einst meinte man, dass Arzt und Lehrer,

Minister und Kapitalist

genau wie Koch und Straßenkehrer

nur ein Beruf für Männer ist.


Heut sind längst Fraun in den Berufen,

zumeist noch für zu wenig Lohn.

Für jene, die das Wunder schufen,

heißt so was Emanzipation.


Warum soll also auch das Mädel

nicht wie ein Mann in Kriege ziehn?

Mit Stahlhelm auf dem blonden Schädel

und Flak-Granaten auf den Knien?


Dies Bild macht mir das Großhirn picklig,

Ich find das furchtbar, meine Herrn!

Obwohl ich weiß, es ist nicht schicklich,

den Frauen Wege zu versperrn.


Ich schätz die Frau als Diplomatin.

Grad jetzt ist eine Chef im Staat.

Doch Frau im Kriege als Soldatin?

Dafür ist sie mir viel zu schad.


Versucht mich nicht zu agitieren,

Soldat sei schön für Frau UND Mann.

Ich lass mich doch nicht kritisieren,

bloß weil ich Krieg nicht leiden kann.


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17. Dezember 2008 3 17 /12 /Dezember /2008 17:51
Einst meinte man, dass Arzt und Lehrer,

Minister und Kapitalist

genau wie Koch und Straßenkehrer

nur ein Beruf für Männer ist.


Heut sind längst Fraun in den Berufen,

zumeist noch für zu wenig Lohn.

Für jene, die das Wunder schufen,

heißt so was Emanzipation.


Warum soll also auch das Mädel

nicht wie ein Mann in Kriege ziehn?

Mit Stahlhelm auf dem blonden Schädel

und Flak-Granaten auf den Knien?


Dies Bild macht mir das Großhirn picklig,

Ich find das furchtbar, meine Herrn!

Obwohl ich weiß, es ist nicht schicklich,

den Frauen Wege zu versperrn.


Ich schätz die Frau als Diplomatin.

Grad jetzt ist eine Chef im Staat.

Doch Frau im Kriege als Soldatin?

Dafür ist sie mir viel zu schad.


Versucht mich nicht zu agitieren,

Soldat sei schön für Frau UND Mann.

Ich lass mich doch nicht kritisieren,

bloß weil ich Krieg nicht leiden kann.


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17. Dezember 2008 3 17 /12 /Dezember /2008 12:52
Lauf, mein Kind! Lauf!
Hast Du Žs nicht vernommen?
Die Totmacher kommen!

Lauf! Lauf pfeilgeschwind,
sonst hascht dich die Ohnmacht
noch vor dem Tod, mein Kind!

Aber ist Žs zu müßig zu gehen,
dann bleib einfach stehen.
Sei `s drum!
Die Totmacher bringen jeden um!

Ja, pausbäckiges Mädchen,
dein Leben hängt
am seidenen Fädchen.

Nimm das jetzt nicht persönlich!
Dich trifft keine Schuld,
du bist ja erst acht!
Doch nichtsdestotrotz
wirst selbst du tot gemacht.

Da gibt `s nichts dran zu heucheln.
Sie werden dich meucheln.
Auf Schnitters Schwingen
nahen sie heran, deine Schlächter,
denn wisse:
ein Unrecht macht ein anderes rechter!

Du fragst mich nach dem Anlass
für dein jähes Ende?
Blinde Wut, Angst, Dummheit, Hass!...
Grienende Leichen sprechen Bände!

Pandora schenkt dir Entkörperung!
Komm, nimm sie dankbar entgegen!
So manch zerbombten Krüppel hier
wäre sie sicher ein Segen!

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16. Dezember 2008 2 16 /12 /Dezember /2008 17:31

Einst zog ich hinaus, zu besiegen den Feind,

mit Schläue und Tücke, gar listig, gewandt.

Den Sieg stets vor Augen, im Mute vereint,

 

mit tapferen Männern, die lieben ihr Land;

sollten des Teufels Macht dort zerbrechen.

Das Böse zerschlagen mit kraftvoller Hand,

Fremde erschießen, erschlagen, erstechen.

Das Recht war unser, so macht man uns glauben,

den Tod der Gefallenen blutig rächen.

Allmählich hasst ich das Schlachten und Rauben,

begriff, dass mein Gegner ein Mensch doch auch war.

Kein edler Sinn war heraus mehr zu klauben;

fand nur noch Entsetzen, Verzweiflung, Gefahr.

Ich wollte nur fort, doch ich war gebunden,

war umgeben vom Schweigen der Leichen Schar.

Ich roch das Grauen, Verwesung und Wunden,

und doch kämpft´ ich weiter, denn ich war ein Held.

Mein Leib war gequält, die Seele geschunden.

Ich sage es ehrlich, ich braucht´ auch das Geld

für Heim und Familie. Ich tu, was ich kann.

Seid Freude und Trost mir im Wahnsinn der Welt.

 

 

Mit Euch alles Glück ich im Leben gewann.

Doch kann ich die Uhr zurück nicht mehr drehen,

muss tragen die Schuld wie ein wirklicher Mann.

Noch einmal möch´ ich, ach Mutter, Dich sehen,

fern ab von den tapferen Kampfgenossen,

mit Dir durch den heimischen Garten gehen.

Hilf Gott! Wir werden gerade beschossen.

Kein Erbarmen, noch Gnade im Hinterhalt.

Granatenfeuer! Viel Blut ist geflossen.

Mehr tot als lebendig, nur schnell in den Wald.

Leiber, zerfetzte, Geschrei und Gedärme:

der Tod greift nach uns jetzt, ist grausam, ist kalt.

Hier liegen wir nun in des Tages Wärme,

mit zerschlagenen Gliedern, vorbei die Qual;

umgeben von tanzenden Mückenschwärmen.

Starben als Held, wie das Gesetz es befahl;

von Euch aufgeschrieben, Ihr Männer der Macht.

Liegen einsam in Särgen im Trauersaal.

Man lobt unsre Taten, die wir einst vollbracht.

Auch nennt man uns tapfer und voller Streben.

Wir wurden zu Tätern und Opfern gemacht.

Ihr alle seid reich, denn Ihr dürft noch leben.

Ich war ein Narr, bin gestorben für Ehre.

Vergesst mich nicht ganz! Mög´ Gott mir vergeben!

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15. Dezember 2008 1 15 /12 /Dezember /2008 06:13

 Manchmal frage ich mich

Was meine Großmutter

In einsamen Stunden

Denken mag.

Wenn sie am Fenster sitzt

Und hinausstarrt.

 

Ob sie an Zuhause denkt?

An die Heimat

Aus der vertreiben wurde?

An die Flucht

Mit Angst und Entbehrungen?

An den Krieg

Mit Seinem Schrecken

Und all dem Leid?

An die Toten

Und an die Zerstörung?

 

Oder ist das alles schon vergessen?

Nur ein leiser Hauch

Schon fast nicht mehr wahr

Hinter der Mauer des Schweigens …

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