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Das Friedensblog sammelt Friedenstexte interessierter, engagierter moderner Autoren.

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Die Friedensautoren mit Texten

24. Oktober 2008 5 24 /10 /Oktober /2008 11:17

Unsicherheit und Zufriedenheit

merkwürdige Bettgesellen

stellen sie dar.

Sie funktionieren für mich,

für mich sind sie wahr.

Nur eine Hinterhof Philosophie

oder eine Lebenseinstellung?

Wer weiß?

Was zählt

ist die Applikation.

Könnte eine ganze Nation

genau so leben?

- Sicherlich nicht!

Ich vergaß nämlich fast,

wie alle anderen,

alle anderen

in der Hast.

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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24. Oktober 2008 5 24 /10 /Oktober /2008 06:38

Sie liegt in meinen Armen.

Ihre Augen sind geschlossen, und doch schläft sie nicht.

Die Worte aus meinem Mund, sie formen ein kleines Kindergedicht.

Doch sie hört nur auf den Klang meiner Stimme, das weiß ich genau, und sie spürt die Wärme zwischen uns, genießt meine Nähe.

Vergessen sind für einen kurzen Augenblick die Angst, die Tränen und die Trauer des dunklen Tages.

Vergessen sind die Bilder von sterbenden Menschen auf der Straße, von blutenden Körpern und das Krachen der Schüsse.

Ja, jeden Tag hastet sie diesem einen, so sehr klein gewordenen Augenblick entgegen, der für sie zur einzigen Helligkeit zwischen dem dunklen Tag und der schwarzen Nacht geworden ist.

Ich streichle ihr über den Kopf und küsse sie auf die kleine Stirn. Dann öffnet sie ihre Augenlider, und zwei runde Kinderaugen schenken mir das unbeschreibliche Gefühl von endlosem Vertrauen.

Dann lege ich ihr das kleine Strickschaf in den Arm und gebe auch ihm einen Kuss auf die wattene Stirn. Zufrieden nimmt sie es nun noch fester in ihre Arme und schließt wieder ihre Augen.

Ich betrachte sie noch eine Weile.

Ihr Gesicht ist so friedlich, und ich denke mit Schrecken daran, sie in wenigen Stunden wieder wecken zu müssen. Es wird wieder ein Wecken sein, ein Erwachen in eine nahezu grenzenlose Dunkelheit. Wieder werde ich sie in eine so menschliche Welt des Leidens entlassen müssen, ohne die Spur von Gewissheit, dass ein nächster Augenblick der Helligkeit kommen wird, ein Augenblick, dem sie entgegen hasten kann.

Ich stehe auf, verlasse ihr Zimmer und gehe auf den kleinen Balkon.

Dort setze ich mich auf den Boden, die Beine an den Körper gewinkelt und betrachte den klaren Nachthimmel, der seine glitzernde, herrliche Sternenpracht über mich ergießt.

In der Ferne höre ich krachende Schüsse und laute Schreie.

Dennoch genieße ich das Funkeln der vielen Sterne, da es inzwischen kaum einen Augenblick in meinem Leben mehr gibt, in dem man keine Schüsse und keine Schreie von Menschen hören kann. Ich bin ihn so sehr müde geworden, diesen sinnlosen Krieg.

Ein lautes Krachen lässt mich aufschrecken.

Ich höre das Knirschen von brechendem Holz und springe auf.

In die Wohnung strömen Männer hinein, schwerbewaffnete Soldaten, und dringen rücksichtslos in jeden Raum vor. Zwei von ihnen stürmen mir sogleich entgegen und drücken mich brutal gegen die Wand, so dass ich kaum noch atmen kann.

Mein Gesicht zersplittert das Glas eines Bildes.

Ich spüre die kalte Mündung einer Waffe in meinem Nacken.

Immer wieder hört man lautes Krachen, überall zerspringt nun Glas und dann der laute Aufschrei eines Kindes.

Ich versuche mich zu befreien, lehne mich auf, bin verzweifelt.

Ein Soldat schlägt mein Gesicht hart in den Scherbenrahmen.

Blut tropft von meinem Kinn.

Brutal werde ich durch die Wohnung gestoßen.

Ich sehe meine Tochter.

Einer der Soldaten hat es fest im Nacken gegriffen und steht mit seinem schweren Stiefel auf dem weichen Kopf des kleinen Schafes.

Seine Augen sind kalt und unberührt.

Das Mädchen, es weint.

Tränen laufen ihr über die Wange.

Sie hat Angst.

Die Soldaten zerren mich durch den Hausflur und schlagen mir mehrfach die Gewehrkolben in die Rippen. Ich stöhne unter Schmerzen und stolpere Meter, für Meter, weiter auf die Straße. Dann stürze ich und reiße mir den ganzen Arm dabei auf. Doch ich beiße meine Zähne zusammen. Die Schmerzen sind kaum aushaltbar.

Sie werfen mich auf die Ladefläche eines kleinen Lastwagens, auf dem noch zwei weitere Männer zwischen zwei grimmig blickende Soldaten kauern und nicht wagen, ihren Blick zu heben.

Dann sehe ich meine kleine Tochter.

Sie hat sich losgerissen und rennt schreiend auf den Lastwagen zu.

Doch der Wagen fährt bereits an.

Sie streckt ihre Arme aus und schreit völlig verzweifelt.

Einer der Soldaten brüllt sie an.

Doch sie reagiert nicht und versucht dem Lastwagen auf ihren kleinen Kinderbeinen zu folgen.

"Bleibe! Bleibe bei ihnen!", rufe ich ihr zu, und etwas Blut rinnt mir dabei aus dem Mundwinkel.

Doch sie hört nicht und rennt verzweifelt hinter dem Lastwagen her.

Der Abstand wird immer größer.

Dann höre ich das laute Krachen eines Schusses.

Ich springe augenblicklich auf und reiße mich los.

Das Kind bricht in sich zusammen und überschlägt sich auf dem steinigen Boden.

Ich schreie laut auf und springe mit nahezu übermenschlicher Kraft von der Ladefläche auf die Straße und schlage mir dabei beide Knie auf.

Doch der Schmerz ist in diesem Augenblick für mich ohne Bedeutung.

Verbissen kämpfe ich mich auf das kleine Bündel Mensch zu, das dort leblos auf der Straße liegt.

Ich spüre wie mir das Blut warm am Bein herunterläuft.

Nur noch wenige Meter trennen mich von ihr - meinem Kind.

Dann höre ich erneut das lautes Krachen und werde fast im gleichen Augenblick mit einer unglaublichen Wucht auf den Boden geworfen.

Mein Körper fühlt sich taub an.

Ich kann kaum atmen und stöhne.

Doch mit meinen Händen ziehe ich mich energisch immer weiter über den Boden.

Fingernägel reißen ein.

Ich höre Schreie.

Dann ein weiteres Krachen.

Erneut ein dumpfer Schlag in der Schulter, er raubt mir fast die Sinne.

Verzweifelt krampfen sich meine Finger in den harten Boden fest und ziehen mich langsam immer weiter auf meine Tochter zu.

Fast kann ich sie erreichen.

Meine Fingerspitzen spüren bereits ihre feinen Haare.

Ich kann kaum noch etwas erkennen, und ein bohrender Schmerz frisst sich allmählich in meinen Kopf.

Doch mit letzter Kraft kann ich mich noch einmal aufbäumen und falle schliesslich kraftlos auf mein lebloses Kind.

Mir schwinden allmählich die Sinne, lege kraftlos meinen zitternden Arm um sie. Meinen Körper spüre ich kaum mehr. Ich forme meine Lippen zu einem Kuss und schließe die Augen. Ihre Haut, sie ist noch ganz warm, und ihre Augen sind geschlossen, so wie am Abend zuvor. Einen letzten Kuss gebe ich meiner kleinen Tochter, in den ich die ganze Wärme meines Körpers und die ganze Liebe meines Herzens lege, bevor es einfach aufhört, zu schlagen.

Ich schlage diesen Text als Friedenstext des Monats vor.

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23. Oktober 2008 4 23 /10 /Oktober /2008 12:18

                                                                               hab keine angst

dein gesicht zu verlieren

lass dir sagen du

hattest noch

nie eins


Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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23. Oktober 2008 4 23 /10 /Oktober /2008 08:53
Für Frieden kann nicht gekämpft werden;
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22. Oktober 2008 3 22 /10 /Oktober /2008 16:59

Das viele Geld, das die Welt regiert,

sei plötzlich nicht mehr zu finden,

wird uns von Politikern suggeriert.

Dabei ließen sie es verschwinden.

Sie machten Gesetze, neoliberal

und im Interesse der Reichen.

Das Volk ist ihnen so was von egal,

ihr Eigenbedarf ohne Gleichen.

Die Banken schreien nach frischem Geld.

Sie haben das alte verschluckt.

Es irrt wohl inkognito um die Welt.

Nun wird einfach neues gedruckt.

Denn Kapital, das ist das System,

ist pulsierendes Blut der Macht.

Und der Gewinn steigt außerdem

wenn es weltweit kriegt und kracht.

Kapitalismus und kein Kapital?

Was steckt hinter diesen Lügen?

Die Mächtigen werden wieder einmal

die kleinen Leute betrügen.

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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22. Oktober 2008 3 22 /10 /Oktober /2008 10:52
> Vorbei ist die Schlacht,
> geendet das Morden,
> das Gemetzel
> der blutigen Nacht.
>
> Der Feind,
> grausam, roh
> und brutal,
> und du hast ihm
> ins Gesicht gelacht.
>
> Vorbei nun
> das Schlachten,
> das Töten.
> Doch vorbei
> ist noch nicht das Geschrei
> der Verletzten,
> fast Toten.
>
> Zeit,
> die frischen Wunden zu lecken.
> Zeit,
> die noch ungeschändeten Kinder zu verstecken.
> Zeit,
> zu sehn,
> wer übrig bleibt,
> ob jemand bleibt,
> der die Analen schreibt.
>
> Zeit,
> die Waffen zu schärfen,
> neue Pläne zu schmieden,
> Ziele zu suchen
> und Bomben zu werfen.

>
> Doch Frieden zu schließen,
> die Zeit,
> gibt es sie auch?
> Oder geht sie auf,
> unsere Welt,
> in Schall
> und in Rauch?
>
> Die Wunden zu lecken,
> ist’s an der Zeit solang,
> bis für den Frieden bereit
> der letzte der Krieger,
> der lachte so roh,
> als der Feind
> seinen Waffen floh.

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.
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21. Oktober 2008 2 21 /10 /Oktober /2008 08:44

sie verbrennen geld

erst weizen, nun geld

die folgen gleichen sich

wenn menschen hungern,

verhungern

brandrot leuchtet des geldes asche

jene, die es verbrennen

haben es warm am kamin

lutschen an hummerschwänzen

zu gekühltem champagner

es ist nicht ihr geld

was sie verbrennen

welches wohlige wärme über sie breitet

in zeiten des großen brandes

sie verbrennen geld

erst weizen, nun geld

die folgen gleichen sich

wenn menschen hungern,

verhungern

verschreckt das lachen der brandstifter

doch täusche dich nicht

sie verbrennen auch mehr

als weizen, als geld

millionen haben das nicht überlebt

es ist nicht ihr leben

was sie verbrennen

aus dem sie ihres saugen

zu allen zeiten

sie verbrennen geld

erst weizen, nun geld

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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21. Oktober 2008 2 21 /10 /Oktober /2008 07:43
 Ist das ein solides Fundament

Was da unter meinen Füßen

Wegrutscht als hätte es

Zuerst geregnet und dann

Geschneit und wäre dann

Alles gefroren erfroren

Im kalten Winter im

Kalten Krieg frösteln alle

Die mit dem Gewehr

In der Hand rutschen

Genauso aus auf dem

Soliden Fundament

Das gefroren ist von all dem

Regen von Kälte und Schnee

Sie rutschen genauso aus

Wie die auf die sie

Das Gewehr richten

Das Ziel im Visier

Ein Auge geschlossen

Das andere liegt dicht

Am Lauf des Gewehres

Und der Lauf der Welt

Ist nicht aufzuhalten

Von solchen nicht und

Auch nicht von anderen

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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20. Oktober 2008 1 20 /10 /Oktober /2008 17:47

Held der Armee

Held der Nation

Held des Todes


Blutverschmierte Uniformen

stinken in der Sonne vor sich hin

Madenverseuchte eitrige Wunden

vertrocknen im Sand

Wurmbrut kriecht aus den Gedärmen und

kämpfen in der Dämmerung ums

Überleben

Nirgends ist Leben nirgends ist Hoffnung!

Ein süsslicher Duft macht sich breit auf den Hügeln

des fremden Landes und

tote Hände umklammern mumienhaft das Gewehr

über die abgehackten Gliedmaßen - ein Rest nur -

machen sich lachend Hyänen her

und wischen sich den blutigen Mund.

Hitze quillt aus dem aufgedunsenen Körper der

kläglichen Überreste eines sinnlosen Kampfes

Schwarze Augenhöhlen so tief wie eine Faust

erinnern sich an schöne Zeiten, als du ein Knabe warst

und im Garten spieltest.

Jetzt stirbt der letzte Wille in der grünen verwesenden Brusttasche

des jungen Mannes, den keiner mehr erkennt: Ein Mensch!:

Held der Armee

Held der Nation

Held des Todes

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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20. Oktober 2008 1 20 /10 /Oktober /2008 10:05

Auf tot gebrannter Erde

Liegt ein kleiner Teddybär

Bush der bombt damit er werde,

Weltens größter Milliardär.

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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