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Das Friedensblog sammelt Friedenstexte interessierter, engagierter moderner Autoren.

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Die Friedensautoren mit Texten

6. Dezember 2008 6 06 /12 /Dezember /2008 07:33

 

 

Als ob

 

was Natur

als  Wüste

nicht schon ersonnen

Strafe genug?

 

Als ob ungehemmt

Wind Staubkörner trägt

Steine entkleidet

fehlender Regen

Pflanz und Tier

in Schranken weist –

 

Pflanzt

Mensch du

darin den Pilz

für kurze Dauer

als feuriges Fanal

in strahlender Zerstörung –

 

Im Alpha- Beta-

Gammastrahlencocktail

Trinityparty

gefeiert

als Dauerfete –

 

Los Alamos

mit Hiroshima

glasig verschmolzen

getötete Zeit

als musealer Schatten

sich klagend bekennt –

 

Als ob Nazareth

und Bethlehem

nicht vor Los Alamos

und Alamogordo war

die Wange brennt.

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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5. Dezember 2008 5 05 /12 /Dezember /2008 12:46

Uferrand und grober Sand

Laub grünbraun und

Wellenschaum

kieselknirschend ich verweile

Geborgenheit mich jetzt ereile

knorrig Borkenhaut in trutz

eindringlich fühlbar Schutz

ausbreitend dunkelgrün Gefieder

Tentakeln schmeichelnd meine Glieder

Frieden finde ich bald hier

lass Windbö schütteln sich an ihr

Trauerweide Dich genannt

wie so vieles, ach, verkannt

wo zarte Äste zärtlich lieben

wer hier verweilt

der weiß vom Frieden.

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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5. Dezember 2008 5 05 /12 /Dezember /2008 09:04

 

nie wieder sprengsätze miterleben

wenn deine halsschlagader schwillt

nie wieder widerworte geben

wenn munition dir aus taschen quillt


nie wieder
mundwinkel von dir malen

wenn sie merkelig schwerkraftgeplagt

nie wieder all die todesqualen

wenn im gehirn dir der satan nagt


und auch erst recht nicht der infamen

teufelsausgeburt höllengeschrei

nie mehr das aufgehn von fehlsamen samen

doch dafür wieder vogelfrei


nie wieder
leben in minengurten

antizipierender supergau

und auch nie wieder in wüsten spurten

nie wieder ich als soldatenfrau


nie wieder einheiten rekrutieren

deserteure der obergewalt

die in verschiedene richtung marschieren

kriegsverräter und eiseskalt


möchte nie wieder kommandos befehlen

nur für den gleichschritt im bataillon

werd meine flügel mit frieden beseelen

euch fehlt jegliche staatsräson

 

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats

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4. Dezember 2008 4 04 /12 /Dezember /2008 08:24
    

Bekanntlich

entledigte Gott sich

der Aufmüpfigen

durch Vertreibung aus dem Paradies –

 

                                               Bekanntlich

sandte Gottvater den Messias

den Weg durchs Nadelöhr

zu weisen –

 

   

Bekanntlich

predigen manche Allah

sich im Dschihad

ins Paradies zu sprengen –

 

   

Bekanntlich

verliert Widergeburt

sich in der Vollendung

im Nirwana –

  

 

Bekanntlich

existiert zwischen Kriegen

Frieden

lebt Kain in uns –

 

   

Bekanntlich

wie lange Frieden hält

liegt an uns

ist zu wenig bekannt.


(erschienen in   Jeder Friedensgedanke ein Gedicht, Anthologie, S. 282/83, Edition Octopus,  Münster 2008)

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats. 

 

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3. Dezember 2008 3 03 /12 /Dezember /2008 10:35
           Ein Denkmal wird gesetzt

für jeden Kamerad –

die nächsten stehn parat.

Bald sind auch sie zerfetzt.

 

Wenn sie auch unversehrt

dem Heldentod entweichen –

es sind nie mehr die gleichen

nach Haus zurückgekehrt.

 

Ein Epitaph der Schande,

die jene noch gesehn

bevor’s um sie geschehn.

Nur diese kleine Bande,

 

die hinterm Busch versteckt

schon feiert i h r e n Sieg

verliert kein Blut im Krieg –

in i h r e m Mund perlt Sekt.


Ich schlage diesen Text als Friedenstext des Monats vor.

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2. Dezember 2008 2 02 /12 /Dezember /2008 15:17
Weltschauplätze flimmern auf Monitoren

zwischen Luxus und Trümmern Menschen

exzessiv die Kamera – Ende des Reports

der dezenten Verstimmung



Buchen Sie hier! – grüßt CNN

Vernetzt, fein programmiert & abgestimmt

sind wir scheinbar fern & fremd der Zerstörung



Teilen wir Wissen jener Momente

ohne Weisheit des Handelns

überbieten wir täglich den Überfluss



Frieden – bald eine Marktlücke auf CNN ?


Ich schlage diesen Text als Friedenstext des Monats vor.
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2. Dezember 2008 2 02 /12 /Dezember /2008 10:44

ausländer

 

weiß ich nicht wirklich

wer außer landes ist

du oder ich

jeder der sich auspflanzt

wird mit fremde übergossen

woher nehm ich das recht

oben oder unten zu stehen

 

trau ich mich bald nicht mehr

ausländer anzusprechen

weil sie sich abgrenzen

von dem bissigen fluß meiner landsleute

weiß nicht wie ich die

sprache wiegen soll

wenn nachbarn das wort wenden

menschen sind für mich menschen

gleich welcher farbenreichtum ins gesicht geschrieben

 

kassandrarufe die alte sternzeit in gelbem glanz

wird beschworen tarnt sich

in neuem kleid

ach wer will hier

brandfackeln und richten

das verbrennen von seelen

sich anmaßen nach eigenem licht?

 

lass uns die grenzpfähle umpflügen und hartherzen

lösen – aufgesteckt auf den zäunen

im leichten wind.

 

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstest des Monats

 

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1. Dezember 2008 1 01 /12 /Dezember /2008 11:28
 

Alles spricht dafür

dass der

Friede im Hirn

eine stumme Unternehmung

bleibt.

 

Beim Aufschlagen kluger

Bücher verpuffen

willensleere Zitate.

 

Rubel hinter Köpfen

rollen auf

Asphalten zeitgemässer

Städte.

 

Zu kurz

gedacht sind Faust

geballte Manteltaschen.

 

Auf mit Panzern!

Gänseblümchen retten!

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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30. November 2008 7 30 /11 /November /2008 06:22

Es gibt Momente, in denen Sprache fehlt

in denen Ohnmacht Einzug hält

das Geschehen den Betrachter quält

die Axt, den Baum mit Schärfe fällt.

 

Es gibt Momente, sie machen einfach stumm

das Publikum kann sie nicht erfassen

so setzt man sie in Bilder um

um sie mahnend, lautlos loszulassen.

 

Eine Premiere findet heute statt

die Gesellschaft kam in Scharen

Der Kläger schweigt und lächelt matt

müde macht der Kampf seit Jahren

 

Worte konnten nichts abwenden

viel besser wirkt der Augenschein

dieser Wahnsinn sollte enden

lasst die Bilder Sprachrohr sein.

 

Schweigen füllt den großen Saal

der sinnvoll ist mit Rot versehen

zeigt den Fokus kalt mit Qual

ob sie jetzt begreifen und verstehen?

 

Vernichtung keine Worte kennt

lebendig wird der Opfer Leid

die Bildersprache keine Namen nennt

appelliert nur stumm an Menschlichkeit.

 

Das Bild vereint die losen Silben

hält den Spiegel uns entgegen

bittet nur um etwas Milde-

lasst uns einfach friedvoll leben.

 

Ein Spiegel, der mit Fakten blendet

geschliffen aus unserer eigenen Hand

sich mit Bildern an uns wendet

kämpft mit dem Rücken an der Wand.

 

Was Worte alles einst verloren

haben Bilder nun vollbracht

man hat die besten auserkoren

erkennend, schamvoll nachgedacht!

 

Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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29. November 2008 6 29 /11 /November /2008 15:29

KRIEG, den gibt es seit ewigen Zeiten

Vor Christi und danach, auf allen Breiten

Ob kalt, ob eisern oder mit roher Gewalt

Niemand gebietet dem Geschehen Einhalt

 

Macht ist eine Droge, fast wie Kokain

Und wo führt sie uns hin?

Hat man sie erst „inne“, wird sie zur Sucht

Schlägt die besten Vorsätze in die Flucht

 

Hinzu kommt noch die Eitelkeit

Denn wer nicht des Mächtigen Meinung teilt

Den zieht man einfach aus dem Verkehr

Schließlich ist man ja w e r !

 

Politiker sind da ganz ungemein fit

Und die Presse mischt gnadenlos mit

Die Stimme des Volkes muss ungehört warten

Hofft auf die Opposition, sie sollte nun starten

 

Dass es besser wird, dass man Klarheit schafft

Dass die Wirtschaft boomt, dass ein jeder was hat

Korruption bekämpft, die Sorgen der Menschen erkennt

Wo die Wunden klaffen, wie die Welt bereits brennt

 

Irak, Afghanistan, jeder Krieg wo auch immer

Die gefallenen Seelen rettet keiner nimmer

Niemand löscht die Tränen, von Müttern geweint

Weil sich weder ein Volk noch die Welt vereint

 

KRIEG, der herrscht schon seit Ewigkeiten

Und die Menschheit wird er wohl stets begleiten

Weil wir nicht lernen wollen aus der Vergangenheit

Zur Rettung der Welt fehlt uns die Einigkeit

  Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.

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