Der Arzt, der heilt nicht mehr nur Kranke:
Er schreibt die Rechnung, ohne Danke!
Der Künstler kommt nicht mehr in Rage:
Zu wenig ist auch seine Gage.
Und welcher Pfarrer schuftet schon
für einen knappen kargen Lohn.
Die Fußballelf tut’s Leder treten,
nur wenn es stimmt mit den Moneten.
Der Kaufmann feilscht ums letzte Hemd,
wenn’s Geld beim Kunden heftig klemmt.
Der Bettler bettelt nicht ums Essen;
nur Geld hält er für angemessen.
Die Zeitung schreibt den größten Mist,
wenn sie gut zu verkaufen ist.
Ein gutes Geld wird abgerungen
ein’ jedem durch Versicherungen
und Steuern kassier ’n alle Staaten,
damit in’ Krieg zieh ’n die Soldaten!
Schon um ein’ Pfennig tun die Banken
mit ihren Kunden sich verzanken.
Der Staatsanwalt dreht ’s Recht sogar
für angemess’nes Honorar.
In Koffern wäscht, es kommt noch dicker,
das Geld sich der Politiker
und schreien tut der Aktionär,
als ob nichts mehr zu kriegen wär’.
Sobald Beamte sich bewegen,
hat’s vorher sicher Geld gegeben.
Wenn schließlich in der Schulanstalt,
sich gar nichts rührt ohne Gehalt,
wenn nun auf allen Arbeitsplätzen,
Computer schnell den Mensch ersetzen
und wenn man über Nöte klagt:
dies nur noch übers Handy sagt.
Und wenn die letzten Wälder brennen,
kein Bock zur Ziege kann mehr rennen,
wenn im Atlantik schwimmt kein Fisch
und Flüsse stinken fürchterlich;
vielleicht bemerkt ihr’s endlich dann,
dass man das Geld nicht fressen kann!
Ich schlage diesen Text vor als Friedenstext des Monats.